Vielleicht kennen Sie das: Maschinen und Anlagen laufen jahrelang störungsfrei und dann fällt plötzlich ohne erkennbaren Grund eine Baugruppe aus. Sie tauschen die Baugruppe und sind erst mal froh, dass die Anlage wieder läuft. Im Hinterkopf wissen Sie jedoch, dass mit einem Baugruppentausch die eigentliche Ursache nicht beseitigt ist.
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Mögliche Ursachen für sporadische Anlagenausfälle oder Baugruppendefekte
Um solche „eigentlichen Ursachen“ geht es in diesem Workshop. Einer der Schwerpunkte ist die Antriebstechnik mit ihrer Kabel-Asymmetrie in der Stromversorgung. Daneben werden auch Themen wie die Mehrfacherdung und Potenzialausgleichsströme behandelt. An manchen Erdungspunkten kann man in der Praxis ein Vielfaches der max. 10 mA messen, die in der aktuellen Vornorm DIN V VDE V 0800-2 (VDE V 0800-2) festgelegt sind.
Konkret geht es im Workshop darum, die Störströme und damit den EMV-Störpegel in der Stromversorgung der Anlagen durch symmetrische Kabel zu reduzieren. Das ist im Hinblick auf die Stabilität von industriellen Netzwerken wie Profinet besonders wichtig.
Bei einer nicht optimal ausgeführten Motorleitung können EMV-Kopplungen zwischen benachbarten Leitungen zu Störströmen und damit zu einem plötzlichen Anlagenstillstand oder zu defekten Baugruppen führen. In einem praktischen Beispiel werden die Auswirkungen der neuen zeroCM® Kabel der Firma Lapp auf die EMV- Störpegel in der geregelten und geschalteten Antriebstechnik gezeigt.
Mit einem Schulungskoffer werden die Suche nach EMV-Störern und verschiedene Fixing-Maßnahmen praktisch vorgeführt. Dabei kommt auch der Quicktester ESD-QT 16 zum Einsatz. Er signalisiert Entladungen per Alarmleuchte oder Hupe. Im Workshop-Paket ist ein persönlicher Sondenbausatz enthalten, mit dem Sie in Ihren Anlagen selber nach Störern suchen können.
Aktuelle Anpassungen und Erweiterungen in der Normenwelt werden ebenfalls behandelt, etwa die „Planungs- und Installationsempfehlungen für die Funktionserdung und Schirmung von Profibus- und Profinet-Netzwerken“ oder „DKE/AK 712.0.6 PA-Ströme“ aus den VDE.
Sie lernen, wie sich die Kabel-Asymmetrien und die Erdungskonzepte aus EMV-Sicht auf Netzwerk- und Feldbussysteme auswirken. Sie können durch die gelernten Maßnahmen die Leistungsfähigkeit Ihrer industriellen Netzwerke und Feldbussysteme erhalten, wiederherstellen und verbessern und so unvorhersehbare Störungen vermeiden.
- Interne und externe EMV
- Grundlagen der EMV (Sender, Übertragungsstrecke, Empfänger)
- EMV-gerechte Erdungssysteme
- Mehrfacherdungen
- Kabel-Asymmetrie anhand der Kabel von dem Unternehmen Lapp
- Einfluss der Netzseite
- EMV-Testgeräte und -Verfahren
- Regeln für einen EMV-gerechten Busaufbau einschließlich Fixing-Maßnahmen
- Neues von der PNO, dem DKE und der Firma Lapp
Projektingenieure, Elektrokonstrukteure und Instandhalter in den Bereichen Prozess- und Fertigungsautomation
Hans-Ludwig Göhringer,
Industrielle Feldbus-, Netzwerksystemtechnik
Hans-Ludwig Göhringer ist einer der bekanntesten Bus- und Netzwerkexperten im deutschsprachigen Raum. Seit 1997 war er mit seinem Unternehmen IVG Göhringer Ansprechpartner und Problemlöser für alle Fragen rund um die Feldbustechnik. Auch weil er so manches „Busproblem“ gelöst hat, an dem sich andere vorher die Zähne ausgebissen hatten, wurde er im November 2009 zum Leiter der WG Field Service Excellence bei der PROFIBUS Nutzerorganisation berufen. Nach der Übergabe seiner Firma an Leadec hat er mit seinem Know-how die Abteilung Feldbus und Netzwerktechnik von Leadec aufgebaut. Er ist nach wie vor ein gefragter Experte und steht der Firma Leadec bis zu seinem Ruhestand noch als Berater zur Verfügung.
Gunther Ehlert,
Industrielle Feldbus-, Netzwerksystemtechnik
Gunther Ehlert ist der neue Projektleiter der Abteilung Feldbus- und Netzwerktechnik bei Leadec. Herr Ehlert ist ein gefragter Experte für alle Fragen rund um die Instandhaltung von Feldbussen und Netzwerken wie Profibus und Profinet. Seine beruflichen Stationen führten ihn von der Entwicklung von PROFIBUS-Geräten über die Projektierung von Feldbus- und Netzwerksystemen bis hin zur Fehlersuche in Maschinen und Anlagen. Aufgrund seiner vielfältigen Erfahrungen im Umfeld der industriellen Kommunikation profitieren die Kunden von seiner ausgeprägten Lösungskompetenz.
Stefan Hilsenbeck,
Head of Advanced Technology Development
Dipl.-Ing. Stefan Hilsenbeck sammelte nach seinem Studium an der Hochschule Aalen im Fachgebiet Optoelektronik-Lasertechnik mehrere Jahre Erfahrung im Bereich industrielle Sensortechnik und Automation bei der Firma BALLUFF. Mit seinem Wechsel zur LAPP Gruppe 2018 und seiner aktuellen Tätigkeit als Head of Advanced Technology Development in der LAPP Holding SE treibt er maßgeblich relevante Technologiethemen wie EMV, DC / Gleichstromtechnik und Predictive Maintenance voran.
Teilnahmebedingungen
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt EUR 490,00 zzgl. MwSt. pro Person. Tagungsunterlagen und Verpflegung sowie ein Sondenbausatz sind in der Gebühr enthalten.
EMV-Grundkenntnisse in den Bereichen Netzwerke und Feldbussysteme werden bei dem Workshop vorausgesetzt.